meine persönliche Geschichte:
am 30 April 2010 habe ich durch einen Betriebsunfall am Arbeitsplatz Teile meiner rechten Hand verlohren . Als Rechtshänder hatte ich dann eine gewisse Angewöhnungsphase zu durchlaufen, bis ich mit meinem körperlichen Handycap umzugehen gelernt habe.
Die Phantomschmerzen habe ich seit der Zeit des Unfalls fast ununterbrochen mit unterschiedlicher Intensität gespührt. Die einzige Schmerzfreie Zeit war direkt bei und nach der Notamputation vorgenommenen örtlichen Beteubung, welche bei Verlassen des Krankenhauses (ein paar Tage nach dem Unfall) aufhörte und als stundenweise (ca.2h) nach der Spiegeltherapiesitzung. Seither habe ich jedoch nie mehr ein schmerzfreie Zeit erleben dürfen.
Ständig hatte ich ein Gefühl als ob meine vakanten Fingerglieder von einem Schraubstock gequetscht werden würden. Von dem mich nach der Notamputation weiter behandelndem Facharzt hörte ich zunächst Aussagen wie zB. dies sind nur die Schmerzen nach der OP und Sie würden dann auch bald abklingen vor allem wegen einer anfangs nicht sicher scheinenden Genesung des Mittelfingerstumpfes.
Als dies dann wider seines Erwartens nicht geschah war seine nächste Erklärung, daß bei Verlust von "nur Teilgliedern einer Hand" die Phantomschmerzen ja viel geringer wären, als wenn man ein ganzes Bein ferlöhre. Ich also mit solchen Schmerzen zu leben lernen müsste. Erst als ich dann zusammen mit meiner selbst auf einer Intensivstation beschäftigt gewesenen Ehefrau zu einem weiteren Termin erschien an dem der mich behandelnde Weiterführende Arzt durch eine verständnißvolle Ärztin vertreten wurde, habe ich eine Schmewrztherapie verschrieben bekommen. Diese Behandlung und alle darauf folgenden haben mir jedoch keine Linderung gebracht. Leider sind nach kurzer Zeit nähmlich dann die äußerst schmerzhaften stechenden Schmerzattacken aufgetreten, die mir sowohl durch die Phantomglieder, wie auch weiter durch die vorhandenen Teile meiner Hand und meines Armes hinaufstachen. Diese Schmerzattacken waren so schweißtreibend und zermürbend, daß ich naßgeschwitzt ungewiss des Zeitpunkts und der Intensität der nächsten Attacke im Gefühl der puren Hilflosigkeit in einen mir bis dahin unbekannten Angstzustand verfiel. Die ununterbrochene schmerzliche Belastung fing dann an meine Persönlichkeit zu verändern. Zwar konnte ich nun vor Erschöpfung gut Nachts einschlafen, doch war meine Nachtruhe seitdem im Durchschnitt nur noch 3 bis 4 Stunden lang, da ich von Schmerzen geweckt wieder aufwachte. Von meiner Hausärztin habe ich dann auch kein Schlafmittel verschrieben bekommen, da diese über eine längere Zeit eingenommen abhängig machen und eher wirkungslos bleiben. Wegen der von mir wahrgenommenen Veränderung meiner psychischen Verfassung und der ständigen körperlichen Belastung habe ich dann auch psychoplogische Hilfe aufgesucht.
Momentan ist der Stand der schulmedizinischen Behandlung folgender: da bei mir bisher keine Schmerzmittel die erhoffte Schmerzminderung gebracht haben wurde mir vorgeschlagen eine Neurostimmulation durchführen zu lassen. Momentan habe ich jedoch entschieden einen solch schwerwiegenden Eingriff noch nicht vornehmen zu lassen.